Höchste Zeit für Equal Pay!

Forderung nach Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern

"Höchste Zeit für Equal Pay!" stand am 28.08.2024 im Fokus einer öffentlichen Veranstaltung unseres Dresdner Clubs in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in der Villa der Kulturen des Eltern- und Kinderzentrum Kolibri e.V..

Uta Zech, die Leiterin der gleichnamigen Bundeskampagne (www.equalpayday.de) inspirierte durch ihren lebendigen Vortrag und brachte uns mit ihrer improvisierten Theatereinlage auch zum Lachen.   

Seit 2008 macht der Equal Pay Day auf die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Diese Ungleichheit, auch als Gender Pay Gap bekannt, beschreibt die prozentuale Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Männern und Frauen. In Deutschland beträgt diese Differenz laut Statistischem Bundesamt 18%, während sie in Europa im Durchschnitt bei 13% liegt. Das bedeutet, dass Frauen in Deutschland 66 Tage im Jahr „umsonst“ arbeiten – bis zum 7. März 2025, dem nächsten Equal Pay Day. Die Ursachen für diese Lohnlücke sind vielschichtig und beginnen bereits in der Schule. Traditionelle Rollenbilder, Berufs- und Studienwahl, aber auch familiäre Verpflichtungen tragen dazu bei, dass Frauen oft schlechter bezahlt werden als Männer. Hinzu kommt die Tatsache, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten oder in Branchen beschäftigt sind, in denen generell geringere Löhne gezahlt werden. Ziel des Equal Pay Day ist es, auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen und die gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit zu fordern. Um die Lücke zu schließen, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiterhin an einem Strang ziehen, um gleiche Chancen und faire Bezahlung für alle zu gewährleisten. Ein wichtiger Schritt wäre beispielsweise die Entgelttransparenz. Diese würde sicherstellen, dass Gehälter offengelegt werden und Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen schneller erkannt und behoben werden können.

Für uns war sehr interessant zu erfahren, dass das geschlechtsspezifische Lohngefälle vor allem in den höheren Lohngruppen auftritt. Weil aber in Ostdeutschland die Löhne insgesamt deutlich geringer sind als in Westdeutschland, ist auch der Gender Pay Gap (7% im Vergleich zu 19%) erheblich geringer. 

Es war ein kurzweiliger und inspirierender Abend, bei dem auch das Netzwerken nicht zu kurz kam. Der Erlös aus dem Getränke- und Snackverkauf kommt dem Kolibri e.V. zugute.


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