Fachtag: WAS, WIE, WANN, MIT WEM?

Eine Beratungsstruktur für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Dresden

Am 09.09.2024 fand im Plenarsaal des Dresdner Rathauses der Fachtag zur Beratungsstruktur für Betroffene von sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum in Dresden statt. Eingeladen hatte die Dresdner Gleichstellungsbeauftragte Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah. Eine der rund 40 Teilnehmenden war auch unsere Präsidentin Barbara Garthe. Die Veranstaltung ist eine Fortsetzung eines bereits am 24.11.2023 vorbereitenden Fachgesprächs, bei dem erste Überlegungen zur Verbesserung der Unterstützung für Betroffene - unter Beteiligung von sieben Soroptimistinnen - angestellt wurden.

Zwischen den beiden Veranstaltungen wurde von der Gleichstellungsbeauftragten eine öffentliche Umfrage durchgeführt, um Erfahrungen der Dresdner Bevölkerung mit sexualisierter Gewalt im Stadtgebiet seit dem 1. Januar 2023 herauszufinden, aus denen sich praktische Hinweise zum Ausbau des Hilfsangebotes in Dresden entnehmen lassen. Die große Resonanz auf die Umfrage - über 1100 Beteiligungen - macht deutlich, dass das Thema sexualisierte Gewalt in Dresden dringend mehr Beachtung finden muss. Die Ergebnisse und eine Auswertung der Umfrage sollen demnächst auf der Webseite der Stadt Dresden veröffentlicht werden.

Im Rahmen des aktuellen Fachtags wurden in zwei parallelen Workshops Ansätze zur besseren Unterstützung von Betroffenen erarbeitet. Es bestand Konsens darüber, dass bereits eine Reihe qualifizierter Beratungs- und Hilfeangebote in Dresden existiert. Diese seien jedoch personell und finanziell nicht ausreichend ausgestattet, um den großen Hilfebedarf zu decken. Ansatzpunkte für die weitere Vorgehensweise wurden in den Bereichen Informieren, Awareness, Beratung, Prävention und Meldestellen definiert. In jedem Fall müsse das Bewusstsein für das Thema in der Öffentlichkeit gestärkt werden. Denkbar sei z.B. eine Online-Übersicht über die verschiedenen Unterstützungsangebote der unterschiedlichen Träger auf der Webseite der Stadt sowie Veranstaltungen für Betroffene. Die Vertreterin der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wies darauf hin, dass alle Fahrten in den Bussen und Straßenbahnen videoüberwacht werden. Im Falle eines Übergriffs können Fahrgäste den Fahrer informieren, sodass ein Marker im Video gesetzt wird und die Aufzeichnung nicht nach 24 Stunden gelöscht wird. Das Video könne als Beweismaterial genutzt werden. Diese Möglichkeit sollte im Bedarfsfall auch unbedingt genutzt werden.


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